Gemeinsame Mahlzeiten als stressfreie Genussinseln
sup.- Gemeinsam eingenommene Mahlzeiten waren vor einigen Jahrzehnten noch in den meisten Familien eine nahezu täglich praktizierte Selbstverständlichkeit. Heute sind sie hingegen fast schon eher die Ausnahme als die Regel, weil u. a. durch zunehmende Faktoren wie Berufstätigkeit der Mütter, Alleinerziehende, Pendlerehen, Patchwork-Beziehungen sowie Ganztagsschulen oftmals die entsprechenden zeitlichen Freiräume fehlen.
Vielfach wird auch einfach unterschätzt, welchen hohen Stellenwert gemeinsame Mahlzeiten für das körperliche wie seelische Wohlbefinden von Kindern haben können. So zeigen wissenschaftliche Studien seit Jahren z. B. einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Mahlzeiten im Kreise der Familie und dem Risiko, dass Kinder Gewichtsprobleme entwickeln. Die Wahrscheinlichkeit, zur Gruppe der Übergewichtigen zu gehören, sinkt mit der Anzahl der gemeinsamen Mahlzeiten. Die beste Chance auf Normalgewicht haben Kids, die sowohl das Frühstück wie auch das Mittag- oder Abendessen zuhause mit ihrer Familie wahrnehmen.
Gemeinsame Mahlzeiten bieten zudem ideale Voraussetzungen, um die Ernährungsgewohnheiten der Sprösslinge zu prägen und die Fähigkeit zum Genießen zu vermitteln. Dabei sollten Eltern Verbote, Ermahnungen oder Gesundheitsargumente möglichst vermeiden. Sinnvoller ist es, stattdessen Lust und Neugier auf eine abwechslungsreiche Speisenauswahl sowie vielfältige Geschmackserlebnisse zu fördern. Für eine ausgewogene Versorgung mit Energie und Nährstoffen ist immer die Gesamtauswahl der Lebensmittel und Getränke entscheidend, die weit verbreitete Einteilung in gesunde bzw. ungesunde Produkte hingegen wenig hilfreich. „Es kommt allein auf das wie viel, wie oft und in welcher Kombination an“, erklärt Dr. Thomas Ellrott, Leiter des Instituts für Ernährungspsychologie der Universitätsmedizin Göttingen und Experte des Ratgeber-Portals www.komm-in-schwung.de.
Optimal ist es, wenn Eltern es zumindest z. B. an den Wochenenden schaffen, gemeinsame Mahlzeiten in entspannter, angenehmer Atmosphäre als stressfreie Genussinseln im Tagesablauf zu gestalten. Denn Essen und Trinken sollten nicht nur zur Befriedigung der Grundbedürfnisse dienen, sondern auch als wertvolle Quelle für Genussmomente wahrgenommen werden. „Genuss ist elementarer Bestandteil der Selbstfürsorge und trägt zur seelischen Balance bei – denn ein sinnliches Leben ist Teil eines sinnvollen Lebens“, so das Plädoyer des Psychologen Dr. Rainer Lutz (Philipps-Universität Marburg), der das Erlebnisportal genuss-tut-gut.de mitgestaltet hat.
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Redaktion Ilona Kruchen
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