Basics, die Sie bei der Konzeption und Realisierung einer Internetseite beachten sollten
Als Interaction Designerin/BA kennt sich Marleen Glasmeyer von der Werbeagentur Bieler & Weyer in Osnabrück auch mit dem Thema Usability aus. Sie berichtet über Basics, die Sie bei der Konzeption und Realisierung einer Internetseite beachten sollten.
Stellen Sie sich vor, Sie möchten ein Buch kaufen. In der Stadt gibt es drei Buchhändler. Bei einem ist es unaufgeräumt und im Hintergrund läuft unangenehme Musik. Beim zweiten gibt es ein breites Angebot, aber die Verkäufer/innen sind ziemlich unfreundlich. Der dritte Laden bietet eine helle Atmosphäre, ein vielfältiges, aufgeräumtes Sortiment und hilfsbereite Angestellte. Wo würden Sie Ihr Buch kaufen?
Nun denken Sie mal über Ihre Website nach. Ebenso wie in dem gerade beschriebenen Beispiel, präsentieren Sie hier potenziellen Kunden Ihre Produkte oder Dienstleistungen. Und genauso wie bei einem Bummel durch die Stadt, wird Ihr Angebot im Internet mit dem Ihrer Mitbewerber verglichen. Deshalb ist es sehr wichtig, Ihre Präsenz positiv von anderen abzuheben.
Aber welche Faktoren sollten berücksichtigt werden, um Ihrem Website-Besucher ein positives Nutzungserlebnis zu ermöglichen?
Generell ist es für einen Nutzer ein gutes Nutzungserlebnis, wenn seine Erwartungen erfüllt werden. Die Faktoren, die dieses Erlebnis beeinflussen, sind die Stabilität, das Design und die Usability einer Internetseite. Eine gute Stabilität beinhaltet zum Beispiel, dass die Internetseite professionell programmiert und somit die Ladezeit kurz ist und keine Absturzgefahr besteht. Für den Bereich der Gestaltung der Seite spielen ebenfalls unterschiedliche Faktoren eine wichtige Rolle. Um einen Wiedererkennungswert zu gewährleisten, sollte das bestehende Corporate Design berücksichtigt werden. Weiter ist die Einhaltung von Gestaltungsrichtlinien ratsam und selbstverständlich fließt bei der Gestaltung der Internetseite auch der individuelle Geschmack ein. Da die Faktoren „Stabilität“ und „Design“ bei der Realisation von Internetpräsenzen schon lange berücksichtigt werden, wird in diesem Artikel nicht genauer auf einzelne Punkte eingegangen. Genauer betrachten wollen wir die Usability, die Gebrauchstauglichkeit der Website. Diese wurde in der Vergangenheit von vielen Unternehmen vernachlässigt. Dabei ist sie seit einigen Jahren ein ernstzunehmendes Qualitätskriterium und die Faktoren, die eine gute Usability ausmachen, sind eindeutig in der ISO-Norm 9241 festgelegt.
Im Folgenden werfen wir mal einen Blick auf die etwas sperrig formulierten Normen und ergänzen diese um leicht verständliche, nachvollziehbare Erläuterungen und Beispiele.
Aufgabenangemessenheit
„Ein Dialog ist aufgabenangemessen, wenn er den Benutzer unterstützt, seine Arbeitsaufgabe effektiv und effizient zu erledigen.“
Beispielsweise sollten in einem Formular nicht unnötige Eingaben als Pflichtfeld abgefragt werden.
Selbstbeschreibungsfähigkeit
„Ein Dialog ist selbstbeschreibungsfähig, wenn jeder einzelne Dialogschritt durch Rückmeldung des Dialogsystems unmittelbar verständlich ist oder dem Benutzer auf Anfrage erklärt wird.“
In einem Onlineshop werden zum Beispiel die vorherigen und bevorstehenden Schritte bis zum erfolgreichen Kauf abgebildet. Der Abschnitt, in dem der Benutzer sich gerade befindet, wird optisch hervorgehoben.
Steuerbarkeit
„Ein Dialog ist steuerbar, wenn der Benutzer in der Lage ist, den Dialogablauf zu starten sowie seine Richtung und Geschwindigkeit zu beeinflussen, bis das Ziel erreicht ist.“
Eine gute Steuerbarkeit ist gegeben, wenn zum Beispiel umfassende Bildergalerien nicht durch einen Slider in eine Website eingebunden werden, sondern mit kleinen Vorschaubildern, den sogenannten Thumbnails. Diese ermöglichen dem Nutzer einen Überblick über alle Bilder und er kann selbst entscheiden (steuern), welches Bild er sich vergrößert ansehen möchte.
Erwartungskonformität
„Ein Dialog ist erwartungskonform, wenn er konsistent ist und den Merkmalen des Benutzers entspricht, zum Beispiel seinen Kenntnissen aus dem Arbeitsgebiet, seiner Ausbildung und seiner Erfahrung sowie den allgemein anerkannten Konventionen.“
Nutzer können mit Websites leichter umgehen, wenn sie bereits Erlerntes auf der Website wiederfinden. Um erwartungskonform zu gestalten, sollten Links oder Buttons, die eine analoge Funktion haben, auch eine gleiche Optik haben.
Fehlertoleranz
„Ein Dialog ist fehlertolerant, wenn das beabsichtigte Arbeitsergebnis trotz erkennbar fehlerhafter Eingaben entweder mit keinem oder mit minimalem Korrekturaufwand seitens des Benutzers erreicht werden kann.“
Ein Beispiel wäre, dass ein Nutzer ein Formular auf einer Website ausfüllt. Bei der Eingabe macht er einen Fehler. Fehlertolerant ist das Formular, wenn dem Nutzer angezeigt wird, in welchem Formularfeld ihm ein Fehler unterlaufen ist und wie er diesen berichtigen kann. Bei einem zu kurzen Passwort sollte der Nutzer folgende Meldung erhalten: „Das Passwort sollte mindestens acht Zeichen haben.“
Individualisierbarkeit
„Ein Dialog ist individualisierbar, wenn das Dialogsystem Anpassungen an die Erfordernisse der Arbeitsaufgabe sowie an die individuellen Fähigkeiten und Vorlieben des Benutzers zulässt.“
Die Individualisierbarkeit ermöglicht dem Benutzer, die Website seinen Bedürfnisse anzupassen. Beispielsweise lassen sich in einem Onlineshop mehrere Lieferadressen in einem Adressbuch speichern, sodass diese nicht jedes Mal neu eingegeben werden müssen.
Lernförderlichkeit
„Ein Dialog ist lernförderlich, wenn er den Benutzer beim Erlernen des Dialogsystems unterstützt und anleitet.“
Dem Besucher einer Website sollte es möglichst leicht gemacht werden, deren Aufbau zu durchschauen, zum Beispiel durch eine Sitemap im Footer. Durch diese kann der Benutzer die Struktur der Website nachvollziehen.
Werden diese Kriterien bei der Konzeption und Realisation einer Website berücksichtigt sowie regelmäßig überprüft und bei Bedarf optimiert, wird das Nutzungserlebnis gesteigert und die Qualität verbessert. Damit steigt auch die Chance, dass sich Ihre Webpräsenz positiv von der Ihrer Konkurrenz abhebt und ein Kaufabschluss oder eine andere gewünschte Conversion bei Ihnen und nicht bei Ihren Mitbewerbern erfolgt.
Seit 1998 machen wir marktführende Unternehmen und solche, die es werden wollen, nachweislich noch erfolgreicher.
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