ARAG Experten über Schwarzwild in Wald und Flur
Wer beim Joggen und Spazierengehen in unseren Wäldern auf den Wegen bleibt und sich nicht durch das Dickicht schlägt, wird nur in den seltensten Fällen auf ein Wildschwein treffen. Trotzdem nehmen Begegnungen von Mensch und Schwarzwild zu. Wer ein Wildschwein zu Gesicht bekommt, braucht allerdings nicht sofort in Panik auszubrechen. Grundsätzlich handelt es sich um friedliche Tiere, die eher Angst vor Menschen haben. Wie man sich am besten verhält, wenn man einem solchen borstigen Waldbewohner begegnet, erläutern ARAG Experten.
Ruhe bewahren
Treffen Sie beim Waldspaziergang auf ein Schwarzwild, bewahren Sie Ruhe. Ziehen Sie sich langsam und leise zurück und vermeiden Sie hektische Bewegungen. Helfen kann außerdem, während des Rückzugs ruhig und leise vor sich hin zu sprechen. Trotz aller Friedfertigkeit gilt das Wildschwein als das letzte wehrhafte Tier in deutschen Wäldern und in Extremsituationen kann es aggressiv und somit auch gefährlich werden, etwa wenn es Junge hat, verletzt ist oder sich in die Enge getrieben fühlt und keinen Fluchtweg mehr hat. Finden die Wildschweine hingegen einen Fluchtweg, greifen Sie den Menschen nicht an. Aus genau diesem Grund ist es wichtig, den Tieren immer eine Rückzugsmöglichkeit zu geben. Engen Sie ein Wildschweine nicht ein und drängen Sie es auf keinen Fall in eine Zaun- oder Hausecke. Daher sollten Sie auch auf keinen Fall versuchen, das Wildschwein zu verscheuchen!
Wildschweine haben schlechte Augen
Es kann passieren, dass Wildschweine zunächst aus Versehen auf den Menschen zurennen. Sie hören und riechen, dass mögliche Gefahr besteht, können allerdings auf Grund ihrer schlechten Augen nicht genau erkennen, wo sich der vermeintliche Gegner befindet. In diesem Falle hilft es, laut zu rufen oder in die Hände zu klatschen.
Vorsicht bei Bachen und verletzten Tieren
Vorsicht ist laut ARAG Experten geboten, wenn Sie auf ein Muttertier (Bache) mit Jungtieren (Frischlingen) stoßen, auch wenn diese sehr niedlich aussehen. Nähern Sie sich auf keinen Fall und fassen Sie die Frischlinge nicht an. Eine Bache verteidigt ihre Jungen um ihr Leben. Auch wenn Sie auf ein verletztes Tier treffen, ist äußerste Vorsicht geboten, denn diese Tiere verhalten sich oft aggressiv und greifen an. Wer auf ein solches Tier trifft, weil es vom Auto angefahren oder bei der Jagd angeschossen wurde, sollte schnellstmöglich die Polizei oder die örtliche Ordnungsbehörde informieren. Auch wenn das Wildschwein durch die Nase schnaubt, sollten Sie sich besser in Acht nehmen. Dies ist als Drohung zu verstehen und bedeutet so viel wie: „Komm nicht näher!“.
Besuch aus dem Wald
Wer in Waldnähe wohnt, kann gelegentlich Besuch von Wildschweinen bekommen. Sie wittern mit ihrer guten Nase gewisse Leckereien schon von weitem. Fallobst, Blumenzwiebeln und Gemüseabfälle auf dem Komposthaufen sind für Wildschweine unwiderstehlich. Darum raten ARAG Experten, das Fallobst aufzusammeln und stabile Gehäuse für Biotonne oder Komposthaufen zu nutzen. In sogenannten „befriedeten Gebieten“, also in Wohngegenden, Parks und Gartensiedlungen ist die Jagd auf Wildschweine gesetzlich verboten. Lediglich in Ausnahmefällen, wie etwa der Gefahrenabwehr, ist das Bejagen auf Wild durch einen geschulten Jäger erlaubt. Im Zweifel kontaktieren Sie am besten die Polizei, die Jagd- oder Naturschutzbehörde.
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