20 Jahre ProHolzfenster: Volles Haus beim Kongress in Zeulenroda.
Ein hochkarätiges Programm und ein toller Veranstaltungsort des 10. Holz- und HolzAlufenster-Kongresses des Bundesverbandes ProHolzfenster e.V. (BPH) im September hatten sich wiederholt als kräftiges Zugpferd erwiesen: Rund 170 Teilnehmer kamen zum wohl wichtigsten Branchen-Treff der Holz-/HolzAlufenster-Branche ins Bio-Seehotel Zeulenroda im Thüringer Vogtland und erlebten zwei Tage lang ein begeisterndes Vortrags- und Workshop-Programm.
Zum 20. Geburtstag von „ProHolzfenster“ waren Fensterhersteller und Zulieferer aus ganz Deutschland angereist. Unter den Gästen waren u.a. der thüringische Bauminister Christian Carius, der ein Grußwort überbrachte, der VFF-Vorsitzende Ulrich Tschorn sowie Vertreter des Tiroler Holzfenster-Verbands.
Vor vollem Haus berichtete BPH-Vorsitzender Eduard Appelhans von einer guten Konjunktur und gewachsenem Selbstbewusstsein der Branche. Die PVC-Industrie habe es nicht geschafft, ihre einstige Ankündigung wahrzumachen und Holz- und HolzAlu-Fenster vom Markt zu drängen wie einst die Holz-Rollläden. „Wir haben bewiesen, dass wir uns gegen übermächtige Strukturen erfolgreich behaupten können. Holz- und HolzAlu-Fenster haben Zukunft, davon bin ich zutiefst überzeugt!“ Allerdings dürfe man nicht nachlassen, müsse die Innovation weiterhin vorantreiben und die eigenen Interessen in sämtlichen Gremien vertreten. Nachbarn wie Niederlande, Österreich und Polen schielten begehrlich auf den deutschen Fenstermarkt. Und politisch geduldete Wettbewerbsverzerrungen wie etwa EU-Förderungen für einige Exportmärkte seien für kleinere Fensterbaubetriebe in Deutschland schlichtweg existenzgefährdend.
Holzverwendung selbstbewusst einfordern
Um konkrete, praxisbezogene Themen ging es dann im weiteren Tagungsverlauf. Professor Ludger Dederich von der Hochschule Forstwirtschaft Rottenburg hatte eine gute Nachricht: „Es gibt keine bauordnungsrechtlichen Hemmnisse, was den Einbau von Holzfenstern betrifft!“ Bestimmte Dinge müsse man selbst einfordern, wie etwa die konsequente Umsetzung der Charta für Holz. Zuvor hatte er den Bogen vom ganz frühen Holzbau als Vorbild für antike Säulenbauten bis zum zukunftsweisenden mehrgeschossigen Holzbau geschlagen.
Ein Ausflug ins nahe gelegene Langenwetzendorf zur Firma Wertbau ermöglichte Einblicke in die vollautomatische Oberflächenbeschichtung direkt vor Ort. Neben der Geschäftsführerfamilie Taig standen der Maschinenhersteller Range + Heine sowie Lackhersteller Remmers Rede und Antwort. Nach so viel Information kam Klaus Karl-Kraus mit seinem Workshop-Vortrag „Richtig kommunizieren“ gerade richtig: Der Kommunikationsprofi, der auch kabarettistisch unterwegs ist, versteht es glänzend, anspruchsvolle Inhalte humorvoll und einprägsam zu vermitteln. Seine vielleicht wichtigste Botschaft an diesem Nachmittag: „Dort wo der direkte Kontakt Mensch/Mensch möglich ist, machen Sie ihn!“
Bevor sich die Teilnehmer beim abendlichen Buffet entspannen konnten, eröffnete BPH-Geschäftsführer Heinz Blumenstein das Programm mit dem Kurz-Exposée einer geplanten Zielgruppen- und Kommunikationsstrategie des Verbandes. Es gelte, das Holz- und HolzAlu-Fenster stärker im Bewusstsein der Verbraucher zu verankern. Zahlreiche Mitglieder sicherten noch am selben Abend ihre Unterstützung zu.
Qual der Wahl bei den Praxis-Workshops
Der zweite Kongresstag war geprägt von Impulsvorträgen und mehreren gleichzeitig stattfindenden Workshops – bei fünf spannenden Themenangeboten fiel manch einem die Entscheidung schwer. Um die Maschineninvestition ging es bei Rainer Rutsch und Eduard Appelhans. Beide hatten investiert, beide würden es wieder tun – „auch wenn man sich in eine Abhängigkeit begibt, die man zuvor nicht hatte“, so Rainer Rutsch. Aber die Ersparnis bei Zeit und Personal mache diees nach seinen Erfahrungen mehr als wett.
Die auf Vergaberecht spezialisiert Rechtsanwältin Dr. Angela Dageförde nannte einige Stellschrauben, an denen man drehen könne, um bei öffentlichen Ausschreibungen erfolgreich zu sein. Längst gehe es nicht mehr nur um den Preis, auch ökologische und qualitative Aspekte spielen bei der Vergabe eine Rolle. Ein Problem sei das elektronische Vergabeverfahren, das zumindest bei EU-Ausschreibungen bald verpflichtend wird: Bis jetzt gibt es keine einheitliche Plattform dafür, sondern sehr viele verschiedene.
Pionier der Einzelteilfertigung
Viel Zulauf hatte auch der Workshop von Wilhelm Schillinger. Der Fensterhersteller aus dem Schwarzwald berichtete, wie er Anfang der 1990er Jahre mit der Einzelteilfertigung begann und allein beim Flügel 30 Prozent Produktionskosten sparte. Anfangs belächelt, bekam er bald viel Aufmerksamkeit für sein System. Durch die CNC-Bearbeitung rücke das Thema inzwischen stärker in den Vordergrund.
Für Peter Stein von Zöllner Fensterbau ist das HolzAlu-Fenster fraglos das Fenster der Zukunft, er fertigt sie inzwischen ausschließlich. 1963 hatte seine Firma die ersten Fenster dieser Art gebaut, „und die sind heute noch tadellos“. Vom Einbau bis zum Service gab er zahlreiche Tipps und Erfahrungen weiter. Bei Dieter Rover von Cosmo Consult schließlich ging es darum, wie man mittels Software einen genauen Überblick über seine betrieblichen Risiken und Chancen bekommt und seine Erträge stetig steigert. Letztlich komme es darauf an, Veränderungen rechtzeitig wahrzunehmen und die richtigen Produkte den richtigen Zielgruppen anzubieten – den Kundennutzen immer im Blick.
„Das war ein sehr sympathisches Umfeld und eine Super-Veranstaltung, von der ich viel mitnehmen konnte“, so das Resümee eines Teilnehmers, der zum ersten Mal dabei war. Trotz prall gefülltem Programm blieb genügend Zeit, um auf der begleitenden Fachausstellung die neuesten Entwicklungen zu begutachten oder sich mit Kollegen auszutauschen. Für mitgereiste Partner/innen gab es mit Blumenworkshop von Karola Taig und einem Vortrag zur Farbpsychologie mit Christiane Baumann ebenfalls ein kurzweiliges und interessantes Angebot.
Tschüss, Herbert Rabus!
Einen herzlichen Dank für viele Jahre wertvolle Arbeit im Beirat des Bundesverbandes ProHolzfenster sprach der Vorstand auf der Mitgliederversammlung an Herbert Rabus aus. Der Mitarbeiter der Firma Leitz, der zum BPH-„Urgestein“ zählt, verabschiedet sich in den Ruhestand und scheidet deshalb auch aus dem Beirat aus. „Es war fachlich und menschlich eine sehr schöne Zusammenarbeit“, bedankte sich dieser – „und ich wünsche euch, dass euch auch weiterhin der Erfolg begleitet!“
Mehr Infos unter: www.proholzfenster.de
Über:
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Der Bundesverband ProHolzfenster e.V. (BPH) gründete sich 1994 (damals unter der Bezeichnung Initiative ProHolzfenster e.V.). Mitglieder sind Fensterhersteller, Zulieferfirmen und Architekten, die vom hochwertigen Produkt Holzfenster und Holz-Alu-Fenster überzeugt sind. Der Verband hat sich zum Ziel gesetzt, über die Vorteile des nachhaltigen Werkstoffs Holz im Fenster- und Türenbau zu informieren.
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