Im Konzern läuft es rund! Auch im dritten Quartal kletterte der Gewinn der Gesellschaft um rund 30 % auf 64 Mio. EUR. Aufgrund der permanenten Zukäufe und dem brummenden Geschäft…
Die Aschheimer Wirecard AG (ISIN: DE0007472060) wickelt zu rund 50 % Zahlungen von Online-Versendern und dem stationären Handel ab, wozu rund 33 % Einkäufe von digitalen Gütern wie Downloads, Musik und Apps, aber auch Einzahlungen bei Glücksspielanbietern im Netz hinzukommen. In diesem Zusammengang geriet der Konzern zuletzt durch Enthüllungen rund um die ‚Paradise Papers‘ unter Druck. Einem Zeitungsbericht zufolge soll der Glücksspielanbieter Tipico im Internet Spiele angeboten und über die Wirecard-Software widerrechtlich Ein- und Auszahlungen abgewickelt haben. Diesen Vorwurf aber wies Wirecard umgehend zurück.
Das niedersächsische Innenministerium und einige Juristen sind der Meinung, das derartige Spiele gegen den Glücksspiel-Staatsvertrag verstoßen. Dies gelte auch für die Abwicklung entsprechender Ein- und Auszahlungen, in diesem Fall über Wirecards Bezahlsoftware. Wirecard wies diese Vorwürfe umgehend zurück und beteuert: „Wir verhalten uns hier zu hundert Prozent rechtskonform!“ Aber dennoch fiel die Wirecard AG am Tag des Berichts um rund 6 %.
Die Quartalszahlen des Konzerns sprechen indes eine eindeutige Sprache. Im Konzern läuft es rund! Auch im dritten Quartal kletterte der Gewinn der Gesellschaft um rund 30 % auf 64 Mio. EUR. Aufgrund der permanenten Zukäufe und dem brummenden Geschäft mit der Abwicklung von Zahlungen im Internet erreichte der Konzern ein Umsatzplus von mehr als 50 %, auf annähernd 406 Mio. EUR. Das EBITDA kletterte dabei um rund 35 % auf über 110 Mio. EUR, wobei das Volumen der Transaktionen auf der eigenen Plattform in den ersten neun Monaten des Jahres um gut 43 % auf 62,5 Mrd. EUR zunahm. Über die eigene Plattform wickelt Wirecard Zahlungen im Internet ab. Zudem hat man eine Banklizenz und gibt für die Abwicklung von Zahlungen unter anderem Kreditkarten der großen Konzerne aus, wobei Wirecard über die Transaktionsgebühren mitverdient.
Wirecard profitiere derzeit stark von einem sich beschleunigenden Trend hin zur Digitalisierung in allen Branchen und Vertriebskanälen, sagte der Unternehmenschef Markus Braun. Aufgrund seines soliden organischen Wachstums sieht der Unternehmenschef seine Gesellschaft weiterhin gut aufgestellt, wobei sich das besonders starke Wachstum außerhalb Europas, insbesondere in Asien und Nordamerika zukünftig ebenfalls positiv in den Zahlen bemerkbar machen soll.
Bestätigt wird seine Meinung durch Analysten. Die meisten rechnen auch im kommenden Jahr mit steigendem Wachstum, das bis in den Bereich 515 Mio. EUR Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) reichen könnte. Das entspräche vom derzeitigen Niveau ein Wachstum von rund 25 %. Die Reihenweisen Kaufempfehlungen und Kurszielerhöhungen in den Bereich von bis 100,- EUR verhalfen der Aktie zuletzt nicht nur die kurzfristige Kursschwäche durch den besagten Zeitungsbericht wieder auszugleichen, sondern führte die Aktie wieder in Richtung Allzeithoch.
Viele Grüße
Ihr
Jörg Schulte
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