(Mynewsdesk) 2015 wurden über 135.000 Augenlaserbehandlungen in Deutschland durchgeführt
Grafrath, 18. Juli 2016 – Sei es aus praktischen oder ästhetischen Gründen, die operative Korrektur von Fehlsichtigkeit stellt für viele Menschen eine ernsthafte Alternative zu Brille oder Kontaktlinsen dar. Vor allem die LASIK boomt: knapp über 135.000 Augenlaserbehandlungen wurden letztes Jahr in Deutschland durchgeführt – soviel wie nie zuvor. Bis 2017 rechnet der Verband der Spezialkliniken Deutschlands für Augenlaser und Refraktive Chirurgie e.V. (VSDAR) bundesweit mit einem Anstieg auf ca. 143.000 Behandlungen jährlich.
Wie die Operationszahlen in Deutschland widerspiegeln, ist das Interesse über die letzten Jahre kontinuierlich gestiegen. „Nicht ohne Grund“, wie Dr. med. Georg Gerten, ärztlicher Direktor der Kölner „Augenklinik am Neumarkt” und Präsident des VSDAR, betont, „denn 25 Jahre nach ihrer Einführung hat sich die LASIK weltweit längst etabliert und gilt als ausgereiftes, medizinisch anerkanntes Verfahren zur operativen Korrektur von Fehlsichtigkeit.” Millionenfach angewandt zählt diese Methode mit einem Anteil von über 90% zum häufigsten Eingriff der refraktiven Chirurgie.
„Der anhaltende Trend lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen“, so Gerten. „Zum einen haben die Augenchirurgen inzwischen einen großen Erfahrungsschatz auf diesem Fachgebiet erworben, zum anderen ist die technische Entwicklung der Operationsinstrumente – vom Aberrometer über den Femtosekundenlaser bis hin zu modernsten Eye-Tracking-Systemen, die jede erdenkliche Bewegung des Auges mit verfolgen und somit höchste Präzision ermöglichen – sehr weit vorangeschritten. Dadurch konnte die Komplikationsrate durch erfahrene Augenchirurgen in den Promillebereich gesenkt werden.“ Einher mit dem technischen Fortschritt ging auch die Entwicklung neuer Verfahren, die das Einsatzspektrum deutlich erweitern. Entsprechend hat sich auch die Akzeptanz von Augenlaserbehandlungen im Laufe der Jahre erhöht. Zahlreiche internationale Studien ergaben eine Patientenzufriedenheit von über 95%, ein Wert, der bisher in keiner anderen Disziplin erreicht wurde.
Auch liegen mittlerweile Langzeitergebnisse vor. „Wir haben sehr gute Ergebnisse, auch noch zehn oder 15 Jahre nach dem Eingriff. Bei Nachuntersuchungen konnten bisher weder Linsentrübungen noch Verletzungen der tiefer liegenden Hornhautschichten festgestellt werden.“ Eine Langzeit-Studie von Wissenschaftlern der Universität Alicante belegt zudem, dass der Eingriff die Sehschärfe auch langfristig zurückbringt.
„Eigene Erfahrungen und internationale Studien legen zudem nahe, dass es sinnvoll sein könnte, den LASIK Eingriff früher im Leben durchzuführen“ sagt Gerten.“ Während gelaserte Patienten weitgehend stabil sind, nimmt die Kurzsichtigkeit bei Brillenträgern über die Jahre eher zu.“ Als Begründung wird vermutet, dass das scharfe Bild nach der LASIK ein weiteres Augenlängenwachstum stoppt. Im Gegensatz dazu führt die unscharfe Abbildung durch die Randbereiche einer Brille, die sich nicht vermeiden lässt, wahrscheinlich zu einem Netzhaut-Reiz, der das Augenlängenwachstum triggert.
Dass die OP-Zahlen dennoch unter den für 2015 ursprünglich prognostizierten 140.000 Eingriffen liegen, führt Gerten auch auf den Zuwachs im linsenchirurgischen Bereich zurück. „Seit ihrer Entwicklung haben Kunstlinsen zunehmend an Qualität und Perfektion gewonnen. Durch technische Verbesserungen der Optik und aufgrund hervorragender Ergebnisse finden Multifokallinsen immer mehr Einsatzmöglichkeiten. Wir verzeichnen weltweit in diesem Bereich jährliche Steigerungsraten von 5%. Auch in den Zentren des VSDAR kommt diese Methode immer häufiger zur Anwendung.“
Wer sich von seiner Brille verabschieden möchte, sollte bei der Auswahl seines Operateurs jedoch kritisch sein. Jedes Verfahren ist immer nur so gut wie die Person, die es anwendet und aufgrund der Vielzahl in- und ausländischer Angebote fällt es Patienten schwer, sich ein klares und objektives Bild zu machen. „Fragen Sie nach wie oft der Chirurg solche Eingriffe macht, ob er sich regelmäßig fortbildet und ob er Qualitätssicherung betreibt“, rät Gerten.
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