Mütterliches Engagement schützt vor Kinderarbeit
sup.- Bei der Förderung von nachhaltig erzeugten pflanzlichen Rohstoffen steht nicht nur der Umweltschutz, also möglichst ökologisch-orientierte Anbaumethoden sowie der Erhalt der natürlichen Ressourcen und der Biodiversität im Vordergrund. Diese Ziele lassen sich vor allem bei Nutzpflanzen, die in Entwicklungsländern angebaut werden, nur dann verwirklichen, wenn gleichzeitig auch die ökonomischen und sozialen Lebensbedingungen der Menschen, die von den Erträgen leben müssen, verbessert werden. Bei der von der Bundesregierung als Leuchtturmprojekt der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie 2016 ausgezeichneten Initiative „Forum Nachhaltiger Kakao“ gehört deshalb die Stärkung der Position der überwiegend afrikanischen Frauen, die im Kakaoanbau aktiv sind, zu den zentralen Anliegen. Die Kakaobäuerinnen leisten nach Information des Forums fast 50 Prozent der Arbeit im Kakaoanbau, erhalten aber dafür bislang nur einen geringen Teil des Einkommens. Von ihrem Verdienst kommen rund 90 Prozent der Familie zugute, insbesondere für Ausgaben in Ernährung und Bildung der Kinder. Dieser Anteil beträgt bei Männern hingegen nur etwa 30 Prozent. Dieses deutlich höhere Engagement der Mütter ist ein ganz wesentlicher Schutzfaktor gegen missbräuchliche Kinderarbeit. Der Kampf gegen diese Form der Ausnutzung von Kindern ist mittlerweile auch ein wesentliches Anliegen der Regierung der Cote d“Ivoire (ehemals Elfenbeinküste), dem für deutsche Importe wichtigsten Kakaoanbauland. So wurde mittlerweile eine Schulpflicht für Kinder von sechs bis 16 Jahren eingeführt, außerdem die strafrechtliche Verfolgung von missbräuchlicher Kinderarbeit forciert.
Frauen spielen jedoch nicht nur im Hinblick auf den Schutz ihrer Kinder eine bedeutende Rolle, sondern auch bei der Zielsetzung, nachhaltig orientierte Anbaumethoden zu fördern. „Frauen unterstützen die Qualität der Ernte und helfen beim Beschnitt, der Fermentation und der Trocknung – den wesentlichen Maßnahmen, um die Erträge nachhaltig zu gewährleisten“, erläutert die Umweltschutzorganisation Rainforest Alliance, die neben Fairtrade zu den standardsetzenden Vereinigungen des „Forums Nachhaltiger Kakao“ gehört.
Verbraucher, die das Engagement dieser vorbildlichen Initiative pro Nachhaltigkeit unterstützen wollen, sollten beim Kauf von Schokoladenprodukten darauf Wert legen, dass der Hersteller zu den Mitgliedern des Forums ( www.kakaoforum.de) zählt. Durch den verstärkten Einsatz von nachhaltig zertifiziertem Kakao werden nicht nur umweltgerechtere Anbaumethoden gefördert, sondern auch die Einkommenssituation der Kakaobauern und ihrer Familien optimiert. Mitglieder mit Vorreiterfunktion wie z. B. Ferrero sowie Lindt & Sprüngli wollen bereits spätestens bis zum Jahr 2020 ausschließlich nachhaltig erwirtschafteten Kakao für ihre Produkte nutzen. Schon heute beträgt der Anteil von entsprechend ausgezeichnetem Kakao bei den Forums-Mitgliedern durchschnittlich rund 57 Prozent.
Supress
Redaktion Andreas Uebbing
Kontakt
Supress
Andreas Uebbing
Alt-Heerdt 22
40549 Düsseldorf
0211/555548
redaktion@supress-redaktion.de
http://www.supress-redaktion.de