(Mynewsdesk) Berlin, 10. Mai 2019. Am Lebensende und in der Sterbephase von Menschen mit Demenz leistet professionelle Pflege wertvolle Hilfe: Sie trägt dazu bei, Leiden zu vermeiden und einen guten Abschied zu ermöglichen. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) klärt zum Tag der Pflege am 12. Mai mit einem neuen Informationsblatt über die Möglichkeiten der palliativen Versorgung von Menschen mit fortgeschrittener Demenz auf.
Menschen mit Demenz leben oft lange in der eigenen Wohnung oder zusammen mit Familienangehörigen, die sie unterstützen und pflegen. Etwa ein Drittel von ihnen wird – vor allem im fortgeschrittenen Stadium – in Pflegeeinrichtungen versorgt. Auch wenn Demenzerkrankungen in den meisten Fällen nicht geheilt werden können, gibt es viele Möglichkeiten, die Lebensqualität der Erkrankten aufrechtzuerhalten oder zu verbessern. Dies ist auch das Ziel der palliativen Versorgung bei fortgeschrittener Demenz.
Am Lebensende und in der Sterbephase können Menschen mit fortgeschrittener Demenz ihre Bedürfnisse nicht mehr mitteilen. Deshalb ist die Unterstützung durch spezialisierte Palliativmediziner und Palliativpflegekräfte sowohl für Angehörige als auch für die Pflegekräfte in den Einrichtungen eine große Entlastung. Sie wissen um den Sterbeprozess und die Bedürfnisse von Sterbenden und können bei anstehenden Entscheidungen beraten. Mit ihrem Infoblatt „Palliative Versorgung von Menschen mit fortgeschrittener Demenz“ informiert die DAlzG über die Sterbephase im Endstadium einer Demenz, über die Entscheidungen, die in dieser Phase getroffen werden müssen, und über die Möglichkeiten der Unterstützung durch Palliativ-Teams. Diese begleiten die Betroffenen sowohl im häuslichen Umfeld als auch in Pflegeeinrichtungen. Die Kosten für den Einsatz der Teams gehören zu den Leistungen der Krankenkassen.
Prof. Dr. Janine Diehl-Schmid von der TU-München, die das Informationsblatt für die Deutsche Alzheimer Gesellschaft verfasst hat, sagt dazu: „Es kommt viel zu häufig vor, dass Demenzkranke am Lebensende unnötigerweise ins Krankenhaus gebracht werden, weil Angehörige, aber auch Pflegekräfte im Heim durch die Vorgänge in der Sterbephase beunruhigt sind. Die Verlegung in ein Krankenhaus und vor allem die Behandlung auf einer Intensivstation ist für Menschen mit fortgeschrittener Demenz jedoch ausgesprochen belastend. Durch eine palliative Versorgung können Symptome wie Atemnot, Schmerzen, Angst und Unruhe in der vertrauten Umgebung gelindert werden. Ebenso kann den Pflegenden die Sorge genommen werden, in der Begleitung am Lebensende etwas zu versäumen. Bedauerlicherweise sind Palliativ-Teams bisher aber noch längst nicht flächendeckend zu finden.“
Das Informationsblatt 24 „Palliative Versorgung von Menschen mit fortgeschrittener Demenz“ steht auf der Internetseite der DAlzG kostenlos zum Download zur Verfügung.
Diese Pressemitteilung wurde via Mynewsdesk versendet. Weitere Informationen finden Sie im Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Hintergrund
Heute leben in Deutschland etwa 1,7 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Ungefähr 60 Prozent davon leiden an einer Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzkranken wird bis 2050 auf 3 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft engagiert sich für ein besseres Leben mit Demenz.
Sie unterstützt und berät Menschen mit Demenz und ihre Familien. Sie informiert die Öffentlichkeit über die Erkrankung und ist ein unabhängiger Ansprechpartner für Medien, Fachverbände und Forschung. In ihren Veröffentlichungen und in der Beratung bündelt sie das Erfahrungswissen der Angehörigen und das Expertenwissen aus Forschung und Praxis. Als Bundesverband von 134 Alzheimer-Gesellschaften unterstützt sie die Selbsthilfe vor Ort. Gegenüber der Politik vertritt sie die Interessen der Betroffenen und ihrer Angehörigen.
Die DAlzG setzt sich ein für bessere Diagnose und Behandlung, mehr kompetente Beratung vor Ort, eine gute Betreuung und Pflege sowie eine demenzfreundliche Gesellschaft. Sie nimmt zentrale Aufgaben wahr, gibt zahlreiche Broschüren heraus, organisiert Tagungen und Kongresse und unterhält das bundesweite Alzheimer-Telefon mit der Nummer 030 – 259 37 95 14.
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