München, 21. März 2018. Sauberes, frisches, klares Wasser. So kommt es aus den meisten Wasserhähnen in Deutschland. Nicht so in Äthiopien. Dort lebt noch immer ein Drittel der Bevölkerung ohne sicheren Zugang zu sauberem Wasser. Darauf weist die Stiftung Menschen für Menschen – Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe zum Weltwassertag (22. März) hin.
Ziel des von den Vereinten Nationen ins Leben gerufenen internationalen Aktionstages ist es, auf die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage für die Menschheit aufmerksam zu machen und mittels konkreter Aktionen zu helfen.
Menschen für Menschen setzt sich seit über 36 Jahren für sauberes Wasser in den ländlichen Regionen Äthiopiens ein. In den Projektregionen werden Brunnen, Wasserstellen und Wasserversorgungssysteme für Dörfer und kleine Städte gebaut. Denn vor allem auf dem Land ist die Lage ernst. Brunnen und Quellen sind in vielen ländlichen Regionen rar und zudem häufig mit Krankheitserregern verschmutzt. Jedes Jahr sterben in Äthiopien Tausende von Mädchen und Jungen an Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser ausgelöst werden.
Aktuelles Beispielprojekt: Wasserversorgung für die Stadt Seyo
Die Kleinstadt Seyo, rund 200 Kilometer westlich der Hauptstadt Addis Abeba gelegen, wächst rasant – und verfügt dennoch über keine funktionierende Trinkwasserversorgung. 2016 wurde Seyo obendrein von einer schweren Epidemie heimgesucht. Hunderte Menschen wurden mit Symptomen wie heftigem Fieber, Durchfall und Erbrechen zur Gesundheitsstation gebracht. Viele erlagen trotzdem einer schweren, hochansteckenden Darminfektion. Den rund 15.000 Einwohnern der Kleinstadt stehen lediglich zwei Wasserstellen zur Verfügung. Dort gibt es lange Warteschlangen und die Menschen holen sich häufig das Wasser am Fluss – wo das Vieh trinkt und die Autos gewaschen werden. Kurz: Wo das Wasser voller Keime ist.
Menschen für Menschen plant derzeit gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ein lokales Versorgungssystem für Seyo. Dieses wird aus einem gewaltigen Wasserreservoir bestehen, das über eine Pumpe mit Grundwasser versorgt wird. Das Wasser wird dann von einem Leitungssystem zurück in die Stadt fließen, wo es bei Bedarf aus zahlreichen Zapfhähnen sprudelt.
„Sauberes Wasser ist die Grundlage für ein gesundes Leben. Es ist unsere Aufgabe, die Lebensbedingungen der Menschen in den ländlichen Regionen Äthiopiens durch den Zugang zu sauberem Wasser nachhaltig zu verbessern und sie so vor Krankheiten und Epidemien zu bewahren“ so Peter Renner, Vorstand der Stiftung Menschen für Menschen und zuständig für die Projektarbeit in Äthiopien.
Menschen für Menschen hat zusammen mit der einheimischen Bevölkerung bisher mehr als 2.416 Wasserstellen, 93 Wasserreservoirs und Wasserversorgungsanlagen für vier Kleinstädte gebaut. Im zersiedelten Äthiopien sorgen diese noch in den entlegensten Gegenden für einen sicheren Zugang der Menschen zu Trinkwasser. Gegen die hier noch vielerorts lebensbedrohliche Unterversorgung plant die Stiftung im Jahr 2018 weitere 133 Wasserstellen in ihren Projektgebieten zu errichten.
In Seyo sollen die Arbeiten noch in diesem Jahr beginnen. Wenn sie beendet sind, werden die Menschen dort nicht mehr stundenlang um ein paar Liter Wasser anstehen müssen. Niemand wird mehr viele Kilometer zur nächsten Wasserstelle gehen müssen, niemand mehr schmutziges Wasser aus dem Fluss schöpfen.
Spendenkonto
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Über Menschen für Menschen
Die Stiftung Menschen für Menschen leistet seit über 36 Jahren nachhaltige Hilfe für Selbstentwicklung in Äthiopien. Im Rahmen integrierter ländlicher Entwicklungsprojekte verzahnt Menschen für Menschen gemeinsam mit der Bevölkerung Maßnahmen aus den Bereichen Landwirtschaft, Wasser, Bildung, Gesundheit und Einkommen. Den Grundstein für Menschen für Menschen legte am 16. Mai 1981 der damalige Schauspieler Karlheinz Böhm (gest. 2014) mit seiner legendären Wette in der Sendung „Wetten, dass..?“. Die Stiftung trägt seit 1993 durchgängig das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Menschen für Menschen setzt die Maßnahmen derzeit in zwölf Projektgebieten mit über 700 fest angestellten und fast ausschließliche äthiopischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um.
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